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Gesundheitsamt informierte an Schulen über Organspende
Ab dem Alter von 16 Jahren kann man sich aktiv für einen Organspendeausweis entscheiden. Das Gesundheitsamt informierte zusammen mit Medizinern und Betroffenen über dieses wichtige Thema
In Deutschland gibt es zu wenige Organspenden, weshalb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das Thema mit einem Gesetzentwurf in den Deutschen Bundestag gebracht hat. Ein wichtiger Faktor bei der Organspende ist die Information. Deshalb organisiert Christine Neuner vom Gesundheitsamt seit Jahren Veranstaltungen zu diesem Thema für Jugendliche ab 16 Jahren, denn ab diesem Alter kann man sich aktiv für einen Organspendeausweis entscheiden. Zum diesjährigen Schuljahresende besuchte Christine Neuner mit fachkundigen Referenten die Abschlussklassen der St. Irmengard Realschule in Garmisch-Partenkirchen und der Realschule im Blauen Land in Murnau, mit ihren insgesamt rund 180 Schülerinnen und Schülern.
An der Realschule im Blauen Land informierte Dr. Gunther Lohmer, einer der Transplantations-beauftragten der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau, über den Ablauf einer Organspende, den Hirntod sowie über die derzeitigen gesetzlichen Regelungen. Aus eigener Erfahrung konnte zudem Katharina Schäfer berichten, die selbst eine Niere gespendet bekam. Sie erzählte den interessierten Schülerinnen und Schülern von ihrem Leben mit einer Bauchfelldialyse bis hin zu ihrem neuen Leben mit der Spenderniere. An der St. Irmengard Realschule referierte Professor Lutz Renders vom Münchner Klinikum rechts der Isar. Professor Renders, der selbst Transplantationen durchführt, erklärte in seinem Referat, welche Organe gespendet werden können und wie Spenderorgane in Europa verteilt werden. Dabei ging er immer wieder auf Fälle aus der Praxis ein, die den Vortrag sehr realitätsnah gestalteten. Zusammen mit der Klasse wurde auch lebhaft über das von Bundesgesundheitsminister Spahn vorgelegte Organspendegesetz diskutiert. Darüber hinaus berichtete Sabine Binder über ihre Erfahrung mit der Organspende, sie hatte vor über 15 Jahren ein neues Herz erhalten, auf das sie 13 Monate lang warten musste.
Mit den Veranstaltungen an den Schulen möchte das Gesundheitsamt dazu beitragen, dass sich bereits jungen Menschen mit dem Thema Organspende beschäftigen und ihnen fachlich fundierte Informationen sowie reale Erfahrungen an die Hand gegeben werden. Nach den Veranstaltungen konnten sich die Schülerinnen und Schüler Organspendeausweise und weiteres Infomaterial mitnehmen.
Foto (v.l.):
Lehrerin Kerstin Gutbrod-Hack, Referent Prof. Dr. Lutz Renders und Betroffene Sabine Binder