Aktuelles
Einsatz für die Natur
Erfolgreiche Arbeit der Landkreis-Ranger, der Gebietsbetreuerinnen und der ehrenamtlichen Naturschutzwächter zum Schutz der sensiblen Natur
Die Berge im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sind ganzjährig beliebte Ausflugsziele. Der Freizeitdruck in der Region hat vor allem seit der Corona-Pandemie spürbar zugenommen und bringt starke Belastungen für die Natur mit sich. Verbliebene Rückzugsgebiete für Wildtiere werden durch das steigende Besucheraufkommen und neue Formen der Freizeitnutzung weiter eingeschränkt. Sportler und Erholungssuchende weichen teils auf die Dämmerungs- und Nachtzeiten aus, was für Wildtiere besonders problematisch ist. Bauern, Almwirtschaft und Gemeinden vermelden zunehmende Probleme. Weitere Herausforderungen für den Naturschutz sind auch die Outdoor-Apps: Immer mehr Wanderer und Mountainbiker sind abseits der üblichen Wege unterwegs.
Seit 2019 bzw. 2021 sind im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Gebietsbetreuer und Ranger tätig, die sich unter anderem mit dieser Entwicklung beschäftigen. Die Gebietsbetreuerinnen Daniela Feige (Werdenfelser Land und Staffelseeraum) und Mathilde Cuchet (Karwendel und Wetterstein) haben in den letzten Monaten zusammen mit den Rangern des Landratsamtes ein Netz von Naturschutzwächtern nach dem Vorbild des Uffinger Modells aufgebaut. Aufgabe der Naturschutzwächter ist es, auf die Einhaltung der Schutzgebietsbestimmungen zu achten und die Besucher für die Natur und ihren Schutz zu sensibilisieren. „Unser Ziel ist es aufzuklären, zu informieren und Alternativen aufzuzeigen", so die Gebietsbetreuerinnen Feige und Cuchet. Der Großteil der Erholungssuchenden zeigt sich einsichtig und interessiert, häufig entstehen positive Gespräche zum Thema.
Durch den Einsatz der Naturschutzwacht wurden bereits einige Erfolge erzielt: Das Wild-Campen im Naturschutzgebiet „Karwendel und Karwendelvorgebirge" ist seit dem Einsatz der Ranger und Naturschutzwacht zurückgegangen. Ähnliche Erfolge gab es auch im Wettersteingebirge. Die Pächter der Reintalangerhütte sind selbst als Naturschutzwächter tätig und engagieren sich dafür, dass im Reintal wieder geregelte Verhältnisse bestehen. Am Geroldsee konnte den Auswüchsen des Instagram-Tourismus durch eine überarbeitete Beschilderung und durch die Anwesenheit von Ranger und Naturschutzwacht entgegengewirkt werden.
Noch ungelöst bleiben die Probleme am Eibsee, der mit seiner starken Frequentierung durch Tagesbesucher, einer extremen Müllproblematik und regelmäßigen Verstößen gegen Verbote wie Zelten und Feuermachen immer wieder für Ärger sorgt. Eine neue Beschilderung und die Anwesenheit der Rangerin und Naturschutzwacht soll dort im nächsten Sommer die Lage verbessern.
Die neuen Mitglieder der ehrenamtlichen Naturschutzwacht sind zu Beginn ihrer Tätigkeit als Anwärter im Einsatz. Nach einer Ausbildung an der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege werden die hoheitlichen Befugnisse erlangt. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sind inzwischen mehr als vierzig Personen ehrenamtlich für die Naturschutzwacht im Einsatz. Diesen Winter werden in Riegsee und Großweil zwei weitere Naturschutzwacht-Teams aufgebaut.
Interessenten für eine Mitarbeit bei der Naturschutzwacht können sich im Landratsamt bei den zuständigen Rangern Michaela Wölfle für den Raum Garmisch-Partenkirchen (Tel.: 08821 / 751-459; Mail: Michaela.Woelfle@lra-gap.de), Andreas Mühlbacher für das Isartal (Tel.: 08821 / 751-591; Mail: Andreas.Muehlbacher@lra-gap.de) und Mathias Wünsch für den nördlichen Landkreis (Tel.: 08821 / 751-709; Mail: Mathias.Wuensch@lra-gap.de) melden.
Bildunterschrift:
Im November fand im Landratsamt ein Treffen von Gebietsbetreuerinnen, Rangern und Naturschutzwächtern des südlichen Landkreises statt, um eine Bilanz des ersten Einsatzjahres zu ziehen und die Wintersaison vorzubereiten.
Foto von links nach rechts:
Daniela Feige (Gebietsbetreuerin), Claus-Michael Dronia, Michaela Wölfle (Rangerin), Peter Schreiber, Gertraud Schreiber, Florian Reitmeier, Veronika Fink, Walburga Echter, Leon Rosky, Thomas Stöcker, Andreas Neuner, Dieter Schermak, Leonhard Reindl, Andreas Mühlbacher (Ranger), Andreas Jocher, Julia Wiedemann, Mathilde Cuchet (Gebietsbetreuerin), Andy Kiechle