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Landrat Anton Speer stellt Katastrophenfall fest
Unwetterereignis „Grainau - Hammersbach / Höllentalangerhütte"
Landrat Anton Speer hat am Sonntag, 14. Juni 2020 um 10.20 Uhr den Katastrophenfall für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen festgestellt. Rechtsgrundlage ist das Bayerische Katastrophenschutzgesetz. Aufgrund der Starkregenereignisse im Gemeindegebiet Grainau sind Personen auf der Höllentalangerhütte festgesetzt. Da Leben und Gesundheit in Gefahr sind, die Wege und Brücken im Bereich zwischen Hütte und Tal zerstört sind sowie eine koordinierte Einsatzabwicklung nur durch die Führungsgruppe Katastrophenschutz abgewickelt werden kann, musste laut Landrat Speer schnellstmöglich gehandelt werden.
Vor Feststellung des Katastrophenfalls fand eine Lagebesprechung mit allen beteiligten Organisationen statt. Daran teilgenommen haben Mitarbeiter des Katastrophenschutzes im Landratsamt, die Feuerwehr Grainau, Bürgermeister Stephan Märkl (Grainau), die Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen, die Bergwacht und das Bayerische Rote Kreuz mit dem Leitende Notarzt sowie mit BRK-Kreisgeschäftsführer Klemens Reindl. Klemens Reindl wurde dabei zum Örtlichen Einsatzleiter bestellt.
Vorrangiges Ziel der Einsatzkräfte ist es nunmehr, die Personen auf der Hütte sicher ins Tal zu bringen. Dafür werden Hubschrauber der Bayerischen Polizei und der Bundespolizei eingesetzt.
Ein Bürgertelefon ist unter der Telefonnummer 08821 / 751-600 eingerichtet.
Hier nochmal die Pressemitteilung der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen:
„Evakuierungsmaßnahmen nach Unwetter:
Grainau – Einen Großeinsatz für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei hat am gestrigen Abend ein Unwetter im Zugspitzdorf ausgelöst. Nach den starken Regenfällen wurden ab 22:30 Uhr mehrere überflutete Keller gemeldet. Bedrohlich wurde die Lage vor allem im Ortsteil Hammersbach. Der Pegel des aus dem Höllental fließenden Hammersbaches stieg in kürzester Zeit massiv an. Im Bereich zwischen der Höllentalklamm und der Brücke in Hammersbach wurden teilweise die Wander- und Forstwege weggespült. Zudem bestand die Gefahr, dass sich angeschwemmtes Treibholz an der Brücke in Hammersbach hätte verkeilen und zu einer folgenschweren Überschwemmung für den Grainauer Ortsteil führen können. Aufgrund der drohenden Gefahr wurden gegen Mitternacht ca. 250 Anwohner und Urlaubsgäste aus dem gefährdeten Bereich evakuiert und bis zur Aufhebung der Maßnahme am Sonntagvormittag im Kurhaus Grainau untergebracht. Die Betreuung der Evakuierten wurde durch die Rettungsdienstbereitschaften und den Kriseninterventionsdienst sichergestellt.
Neben der Feuerwehr aus Grainau waren auch die Wehren aus Garmisch und Partenkirchen, die Rettungsdienstbereitschaften sowie die Wasserwachten aus Grainau, Krün, Uffing und Garmisch-Partenkirchen sowie der Bergewacht Grainau im Einsatz. Vor Ort waren ca. 100 Kräfte der Feuerwehren und 60 Kräfte des Rettungsdienstes eingesetzt.
Durch das zuständige Wasserwirtschaftsamt wurden umgehend Sicherungsmaßnahmen veranlasst.
Derzeit sind die Wege von Hammersbach Richtung Höllentalklamm komplett gesperrt."